Kubli

Vor 30 Jahren wurde in Glarus die Konditorei Kubli und sechs Jahre zuvor das hauseigene Café im Wiener Kaffeehaus-Stil geschlossen. Wonach die zierlichen Schaufensterscheiben von massiven Fensterläden verhüllt wurden. Bis jetzt.

Zum ersten Mal hat das «Kubli» wieder Tageslicht erblickt. Das gesamte Gebäude wird zurzeit kernsaniert.

Im Erdgeschoss, wo einst die Konditorei und das Café waren, wird es künftig wieder ein Restaurant geben. Darüber entstehen auf drei Stockwerken fünf neue Wohnungen, die alle von Aussen mit einem Lift erreichbar sind.

«Ziel war es, das ‘Kubli’ wieder aufleben zu lassen und gleichzeitig neuen Wohnraum zu schaffen», sagt Markus Meili. Er ist Mitinhaber der Molliser Firma Elmer + Blumer Bedachungen AG, welche das Gebäude vor zwei Jahren gekauft hat. «Aufgrund der Nähe zum Stadtzentrum und zum Bahnhof sind wir überzeugt, dass an dieser zentralen Lage etwas Neues entstehen muss, damit Glarus weiterhin belebt ist», erklärt Meili.

Von aussen soll sich das «Kubli» nicht verändern. Die Fassade bleibt bestehen und wird restauriert. «Die Gebäudehülle zu erhalten, lohnt sich für das Gesicht des Quartiers. Etwas Neues ist wegen der engen Platzverhältnisse schwieriger in die Häuserreihe einzufügen», ist Meili überzeugt.

Dieser Grundsatzentscheid hat seinen Preis: 2,5 Millionen Franken kosten die Sanierungsarbeiten. Das Gebäude wird komplett ausgehöhlt und Stock für Stock wieder aufgebaut. Ein Neubau wäre vielleicht sogar günstiger gewesen, sagt Meili. Aber: «Unser Herzblut, das in diesem Projekt steckt, hätte dies niemals zugelassen.» Denn nur so könne der «alte Geist» des ehemaligen «Kubli» bewahrt werden. «Einfach mit neuer Bausubstanz und modernem Innenleben.»

Voraussichtlich Anfang Oktober 2019 sollen die fünf Wohnungen bezugsbereit sein. Gleichzeitig soll das Restaurant im Parterre eröffnet werden, das Platz für 30 Gäste bietet. Die Pächter für das neue Lokal in Glarus sind bereits gefunden: Michaela Eberhard und Roman Gisin. Das Wirtepaar wechselt dann vom «Bergli» ins neue «Restaurant Kubli».

«Unser Herzblut, das in diesem Projekt steckt, hätte niemals einen Neubau zugelassen»